Für Hufe und Pfoten
Tiergesundheit von Hund, Katze und Pferd

Krebserkrankungen bei Hund und Katze

1. Oktober 2019 | Hund

Kann der Krebs Ihres Hundes eine spezielle Ursache haben?

Krebs entsteht durch eine unkontrollierte Teilung von Zellen, die die Immunabwehr überwinden. So bleiben die mutierten Zellen für das Immunsystem lange unentdeckt, vermehren und teilen sich weiter. Das ist nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Hund und Katze möglich.

Durch die sich stetig verbessernde medizinische Versorgung der Tiere werden diese älter und können so eher an altersbedingten Erkrankungen, wie Krebs, leiden. Auch Umwelteinflüsse und Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Gesundheit Ihres Tieres. Wird Ihr weibliches Tier erst sehr spät oder gar nicht kastriert, kann das so das Risiko für eine Krebserkrankung des Gesäuges erhöhen. Genetische Faktoren sollten auch nie ausgeschlossen werden, da jede Rasse und jedes Tier verschieden ist. So ist beispielsweise die Knochenkrebsrate bei großen Hunden höher als bei kleineren.

Wie können Sie Anzeichen für Krebs bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze feststellen?

Die Anzeichen für eine Krebserkrankung können bei jedem Tier und je nach Krebsart unterschiedlich sein. Da Krebs in einem Frühstadium am besten behandelt werden kann, ist eine rechtzeitige Diagnostik sehr wichtig. Die folgende Liste enthält die häufigsten Symptome, die bei erkrankten Tieren auftreten können:

  • Starke Schwellungen oder Knoten, die größer werden
  • nicht heilende Wunden
  • Appetitverlust
  • schlechter Atem
  • plötzliche Gewichtsveränderungen
  • Schwierigkeiten beim Fressen oder Schlucken
  • Kurzatmigkeit, Ausdauerverlust
  • Schwierigkeiten beim Harnabsatz oder Kotabsatz
  • ungewöhnliche Blutungen oder Ausflüsse
  • Lahmheit oder Steifheit der Gliedmaßen

Letzteres muss nicht unbedingt auf Krebs hinweisen, sondern kann neben dem Symptom für Knochenkrebs auch durch Arthrose hervorgerufen werden. Die Liste zeigt gängige Anzeichen, jedoch kann nur ein Tierarzt durch eine ausführliche Untersuchung eine endgültige Diagnose stellen.

Gerade bei älteren Haustieren sollten Sie ein wachsames Auge auf plötzliche Veränderungen im Auftreten Ihres Tieres haben, da diese anfälliger für Tumorerkrankungen sind.

Wie sieht die endgültige Diagnostik aus?

Ein Tierarzt ist in der Lage, eine Krebserkrankung zu diagnostizieren oder auszuschließen. Dafür werden unterschiedliche Untersuchungen vorgenommen, die andere Erkrankungen ausschließen und das Stadium der Krankheit bestimmen. Zu den Untersuchungen gehören spezielle Blutuntersuchungen, sowie Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, um die Lage des Tumors zu bestimmen. Auch ist das Stadium für die Behandlung entscheidend, weswegen ein Teil des kranken Gewebes, je nach Lage ggf. unter (Voll-)Narkose, entnommen werden muss. Diese Untersuchungen sind für das Tier weder schmerzhaft, noch verbreiten sie den Krebs, sondern sind für eine Diagnose unbedingt notwendig. Abzuwarten, bis der Krebs von selbst verschwindet, ist eine leider zu häufige Fehlentscheidung, da Tumore nur wachsen und von selbst nicht kleiner werden können.

Sind die Behandlungsmöglichkeiten ähnlich wie beim Menschen?

Die Behandlung ist von dem Krebsstadium, dessen Lage und dem Alter des Tieres abhängig. Durch eine frühzeitige Diagnostik kann der bösartige Tumor durch Medikamente, Strahlentherapie und gegebenenfalls chirurgische Behandlungen verkleinert oder sogar geheilt werden. Selbst wenn eine vollständige Heilung nicht immer gelingen mag, kann so Ihrem Hund oder Ihrer Katze sowohl Zeit als auch eine gewisse Lebensqualität gesichert werden.

Die Tiermedizin ist im Bereich der Krebstherapie schon weit fortgeschritten, sodass viele Therapiemöglichkeiten aus der Humanmedizin auch auf Tiere angewendet werden können. Jeder Behandlung liegt meist eine operative Entfernung des Tumors zugrunde, manchmal kann dies auch schon ausreichen. In Folge kann zusätzlich eine Chemotherapie eingeleitet werden. Tiere vertragen eine Chemotherapie im Normalfall besser und leiden seltener an den für die Therapie typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Infektionen und Haarausfall. Sollten diese Nebenwirkungen dennoch auftreten, lassen sie sich in der Regel durch Medikamente gut eindämmen. Wichtig ist vor allem, dass die Therapie und die Verabreichung von speziellen Medikamenten immer in Absprache mit Ihrem Tierarzt geschehen. Das gilt insbesondere für neue, gezielt krebshemmende Präparate, die Hundehalter ihrem Tier oral verabreichen können. Diese gelten bei Hauttumoren als besonders wirksam. Leider kann es auch passieren, dass der Tumor Ihres Tieres auf keine der Behandlungsmöglichkeiten anspricht. In diesem Fall sollten Sie mit Ihrem Tierarzt über eine schmerzlindernde Therapie oder gegebenenfalls eine Einschläferung sprechen.

Können Sie dem Krebs Ihres Tieres vorbeugen?

Ähnlich wie beim Menschen kann man nicht jede der Ursachen für eine Erkrankung verhindern, da Tumore durch viele verschiedene Faktoren hervorgerufen werden. Hierbei gilt jedoch, dass eine gesunde Lebensweise das Krebsrisiko senken kann. Achten Sie deswegen besonders auf eine gute Ernährung, Bewegung und frische Luft bei Ihrem Tier. Manche Maßnahmen zeigten sich in der Vergangenheit als wirksame Risikosenkung, wie die Kastration von Hündinnen vor oder nach ihrer ersten Läufigkeit. Bei Fragen sollten Sie Ihren Tierarzt des Vertrauens zu Rate rufen. Dieser kann Ihnen speziell auf Ihr Tier zugeschnittene Tipps geben und Ihnen und Ihrem Tier so eine schöne Zeit ermöglichen.

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