Was Sie wissen müssen
Wichtig vorab: Tollwut ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Krankheit, die für Mensch und Tier aufgrund der Übertragbarkeit sehr gefährlich sein kann. Durch konsequente Impfung der Wildtiere (Füchse), gilt Deutschland seit über zehn Jahren als tollwutfrei. Wenn der Verdacht auf Tollwut besteht, müssen Sie so schnell wie möglich die Behörde in Kenntnis setzen. Ein Tierarzt wird das Tier untersuchen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten.
Was ist Tollwut und wie wird es übertragen?
Tollwut ist eine tödliche Viruserkrankung, die über den Speichel, beispielsweise durch einen Biss, übertragen wird. Prinzipiell kann jedes Säugetier erkranken, darunter auch der Mensch. Durch den Kontakt mit infiziertem Speichel gelangt das Virus über die Nervenbahnen ins Gehirn, wodurch eine unheilbare Entzündung des Gehirns ausgelöst wird. Je nachdem wie das Virus übertragen wurde, beziehungsweise je weiter der Biss vom Gehirn entfernt liegt, kann die Krankheit erst nach Wochen ausbrechen. Tollwut wird durch einen Facharzt diagnostiziert und kann erst nach dem Tod sicher festgestellt werden.
Wie erkennen Sie Tollwut bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze?
Die Symptome lassen sich auf die Gehirnentzündung zurückführen und laufen meist in drei Phasen ab. Bei Ihrem Hund wird es zunächst zu Verhaltensänderungen kommen. Daraufhin werden auch physische Störungen erkennbar, wie Schluckbeschwerden oder veränderte Geräusche. In dieser Phase der Erregung zeigt sich das typische Muster der Aggressivität, Ihr Hund schnappt und beißt alles in seiner Umgebung. Was folgt ist eine Lähmung, zum Beispiel bei den Hintergliedmaßen oder am Kiefer. Ist dieser Status eingetroffen, kann der Tod innerhalb von drei Tagen eintreten. Sollten Sie starke Veränderung in dem Verhalten Ihres Hundes oder eine plötzliche Aggression bemerken, verständigen Sie sofort die Behörden und schützen sich vor einer Übertragung des Virus.
Gibt es Behandlungsmöglichkeiten?
Leider kann man ein infiziertes Tier nicht behandeln, therapeutische Maßnahmen sind sogar verboten. Nach Ausbruch der Entzündung verläuft die Tollwut in der Regel tödlich. Die Behörde wird das Tier isoliert unter Beobachtung stellen, bis der Verdacht auf Tollwut bestätigt oder widerlegt ist. Sollte er sich bestätigen, so wird das Tier ruhiggestellt, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern. Wenn Sie den stetigen Impfschutz Ihres Tieres nachweisen können, verbleibt Ihr Tier isoliert in der Obhut der Behörde, bis sich alle Vermutungen erledigt haben.
Wie können Sie Tollwut bei Ihrem Tier vorbeugen?
Für Hunde und Katzen ist eine Tollwutimpfung effektiv, um eine Infektion zu vermeiden. Allerdings gibt es neben einer Impfung noch äußere Faktoren, mit denen Sie das Risiko einer Erkrankung optimal eindämmen können. So sollten Sie Ihr Tier von anderen Tieren fernhalten, die entweder streunen oder dessen Krankheitsbild in Bezug auf Tollwut noch nicht geklärt ist. Möchten Sie mit Ihrem Tier ins Ausland verreisen, ist eine nachgewiesene Impfung meist Pflicht.