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Diabetes bei der Katze – die Ernährung ist das A und O

20. März 2021 | Katze

diabetes-katze

Darum sollten Sie bei Übergewicht Ihrer Katze wachsam sein

Hier noch etwas Futter und da noch ein Leckerli. Wir möchten natürlich, dass es unserer Katze an nichts fehlt. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Vierbeiner ein paar Gramm zu viel auf den Rippen hat – besonders wenn es sich um eine reine Wohnungskatze handelt, die sich nicht allzu viel bewegt. Jedoch sollte man wachsam werden, wenn es zu auffälligen Gewichtsveränderung kommt, da sie unter der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus leiden könnte. Worauf Sie bei Ihrer Katze achten sollten und wie Sie den Alltag mit der Zuckerkrankheit gut meistern können, finden Sie hier.

Woran erkenne ich, ob meine Katze an Diabetes leidet?

Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse kein oder zu wenig Insulin produziert. Insulin ist ein Hormon, das für den Transport von Blutzucker (Glukose) zu den Körperzellen verantwortlich ist. Erhalten die Zellen keinen oder zu wenig Blutzucker, werden sie nicht mit Energie versorgt, was gefährliche Folgen für die Katzengesundheit haben kann. Aus der Nahrung gewonnene Kohlenhydrate werden im Darm zu Glukose umgewandelt und ins Blut abgegeben. Gelangt der Blutzucker nicht in die Körperzellen, wird er direkt in den Urin gegeben und entzieht dem Körper zugleich viel Wasser. Ein häufiges Symptom ist daher vermehrtes Urinieren der Katze sowie übermäßiger Durst. Zu weiteren ersten Anzeichen gehören eine erhöhte Futteraufnahme bei gleichzeitigem Gewichtsverlust, Erschöpfung sowie stumpfes Fell. 

Machen Sie hier den Test, um das Verhalten Ihrer Katze zu analysieren und mögliche Anzeichen von Diabetes zu erkennen.

Diabetes mellitus Typ 1 oder 2?

Im Gegensatz zu Hunden, welche in der Regel unter Diabetes Typ 1 leiden, sind Katzen eher von Diabetes Typ 2 betroffen. Das bedeutet, dass Insulin produziert wird, die Körperzellen es aufgrund einer Insulinresistenz jedoch nicht erkennen können. Anderenfalls gibt es auch Fälle, bei denen es im Laufe der Jahre zu einer Überproduktion von Insulin kommt und die Zellen irgendwann erschöpft sind und deshalb den Bedarf nicht mehr decken können. Oftmals spricht man daher auch von „Altersdiabetes“. Die Gründe für Diabetes mellitus bei der Katze können jedoch ganz verschieden sein: 

  • Höheres Alter
  • Genetische Faktoren
  • Übergewicht/Bewegungsmangel
  • Vorerkrankungen
  • Rasse (z. B. Maine Coons oder Burmesen scheinen anfälliger zu sein)

Diabetes bei der Katze: Das ist zu tun

Sobald die Diagnose „Diabetes mellitus“ mittels einer Blut- und Urinuntersuchung feststeht, ist es wichtig, direkt eine individuelle Therapie zu beginnen. Der Tierarzt bzw. die Tierärztin bespricht alle Werte Ihrer Katze mit Ihnen sowie wichtige Maßnahmen wie eine Ernährungsumstellung und die Insulinverabreichung

Ernährungsumstellung bei Katzen 

Anders als Hunde fressen Katzen in der Regel nicht nur zwei feste Mahlzeiten am Tag, sondern nehmen ihr Futter zu sich, wenn sie gerade möchten. Der Napf steht nämlich oftmals den ganzen Tag am Platz und wird gefüllt, wenn er gerade leer ist. Bei Katzen, die von Diabetes mellitus betroffen sind, ist das jedoch problematisch, da der Blutzuckerspiegel so aus dem Gleichgewicht gerät und sich die Problematik nicht verbessert. Auch wenn es schwerfällt: Es ist wichtig, beständig zu bleiben und der Katze maximal drei feste und gleich portionierte Mahlzeiten zu geben. Bei übergewichtigen Katzen kann so das Normalgewicht besser erreicht werden. Zudem ist es wichtig, um die Blutzuckerwerte gut messen zu können und dementsprechend die richtige Insulin-Dosis zu verabreichen.

Es sollte zudem nicht irgendein Futter sein, sondern bestenfalls ein spezielles Diätfutter, welches vom Tierarzt bzw. der Tierärztin angeordnet wurde. Das Futter ist in der Regel proteinhaltig sowie kohlenhydrat- und fettarm. Viele Katzenbesitzer stehen bereits hier vor einer größeren Herausforderung, da die Lieblinge bekanntermaßen sehr wählerisch sind. Sollte das Diätfutter gar nicht angerührt werden, sollte man die Umstellung langsam angehen und zunächst wieder das gewohnte Futter geben. 

Was tun bei einem Mehrkatzenhaushalt?

Sobald Sie zwei oder mehrere Katzen haben, sollten Sie die Samtpfoten einzeln füttern. Das ist zwar lästig, jedoch notwendig, damit es Ihrem Liebling schnell wieder besser geht. Die anderen Katzen müssen sich dann zwar auch an feste Fütterungszeiten halten, können jedoch ihr normales Futter zu sich nehmen. 

Insulin-Therapie bei erkrankten Katzen

Bei den meisten Katzen, die an Diabetes leiden, muss regelmäßig der Blutzucker gemessen werden und sie benötigen zudem Insulin mittels einer Spritze. Die Hemmungen davor sind für die meisten Tierbesitzer sehr groß, da man dem Liebling keine Schmerzen zufügen möchte. Man sollte sich aber immer vor Augen halten, dass man zum Wohle der Katze handelt und ihre Lebensqualität dadurch maßgeblich verbessert. Um zunächst herauszufinden, wie viel Insulin gebraucht wird, benötigt man ein für das Tier geeignete Blutzuckermessgerät. Wichtig ist es, kein Messgerät für Menschen zu verwenden, da diese eine andere Glukoseverteilung im Körper haben und es zu ungenauen Werten kommen könnte. Mit dem Blutzuckermessgerät können Sie die genaue Entwicklung, die Zeiten und die Blutzuckerkonzentration analysieren. 

Punktionsstellen für die Blutgewinnung sind bei Katzen in der Regel seitlich am Pfotenballen oder an der Ohrrandvene. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird Ihnen den Vorgang und alle Werte jedoch im Detail erklären und zeigen. Es ist dann nicht nötig, jedes Mal dafür zum Tierarzt zu gehen, zumal das Monitoring Zuhause meist viel effektiver und stressfreier ist – für Tier und Halter. 

Wie geht man bei der Insulinverabreichung vor?

Auch bei der Insulinverabreichung mittels einer Spritze gibt es keinen Grund zur Sorge – Sie werden merken, dass dies schnell ein routinierter Handgriff wird. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird auch dieses Prozedere ausführlich mit Ihnen üben. Wichtig ist, die Insulindosis dem Futter anzupassen. Lassen Sie sich hier ausführlich von Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin beraten und fragen Sie ggf. nach. 

Während der Injektion ist es hilfreich, für etwas Ablenkung zu sorgen und den Vierbeiner zu loben. Katzen sind ja oftmals sehr widerspenstig und wollen nicht so wie der Besitzer oder die Besitzerin. Irgendwann sind Sie aber sicherlich ein eingespieltes Team. Sofern man alle Vorgaben des Tierarztes bzw. der Tierärztin beachtet, kann man der Samtpfote so wieder ein weitgehend beschwerdefreies und langes Katzenleben bieten. Das weiß dann auch Ihre Katze zu schätzen.

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