So kommt der Vierbeiner gut durch die heißen Sommertage
Nicht nur wir Menschen sind im Sommer aktiver – auch unsere geliebten Vierbeiner lieben es, draußen zu sein. Das hängt jedoch ganz von den Temperaturen ab. Während wir uns über schöne Sonnenstunden und ordentlich Vitamin D freuen, kann zu viel Hitze und Sonne für Hunde ziemlich gefährlich sein. So kann man eine Überhitzung beim Hund vermeiden:
Hunde „schwitzen“ anders
Menschen gleichen ihre Körpertemperatur durch Schwitzen über die Haut aus. Das funktioniert, weil sie am ganzen Körper Schweißdrüsen besitzen, um so die Wärme zu regulieren. Bei Hunden geht das nicht so einfach, da sie nur Schweißdrüsen an den Pfotenballen haben. Diese wenigen Schweißdrüsen reichen jedoch nicht aus, um den kompletten Körper abzukühlen. Hunde können die Temperatur dagegen hauptsächlich durch Hecheln regulieren. Dabei verdunstet der Speichel, wodurch die Wärme abgegeben werden kann. Das Hecheln bedingt jedoch auch, dass sich die Atmung etwa verzehnfacht. Normalerweise nehmen Hunde im Schnitt rund 30 Atemzüge pro Minute. Beim Hecheln können es bis zu 400 werden. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist also sehr wichtig, um den Flüssigkeitsverlust durch das Hecheln wieder auszugleichen.
Sind manche Hunderassen empfindlicher als andere?
Wann ein Hund eine Überhitzung erleiden kann, hängt prinzipiell von der Rasse ab sowie vom Ort bzw. Klima, an dem der Hund lebt. Es gibt keine festgelegte Temperaturangabe, an der man sich für alle Hunde orientieren kann. Besonders empfindlich bei Hitze sind jedoch die sogenannten kurznasigen Hunde wie der Mops oder die französische Bulldogge. Da sie eine kurze Nase mit verengten Nasenlöchern und weniger Verdunstungsfläche besitzen, ist ihre Thermoregulation gestört. Dadurch überhitzen sie schneller und hecheln bei hohen Außentemperaturen schnell auch ohne Belastung, wodurch die Wärme wiederum durch Hecheln nur in geringerem Maße abgegeben werden kann.
3 Tipps gegen Überhitzung
Um der Fellnase die hohen Temperaturen so angenehm wie möglich zu gestalten, können drei grundlegende Tipps helfen:
- Hunde bei warmen Temperaturen nie im Auto warten lassen!
Autos heizen sich in wenigen Minuten stark auf. Bei einer Außentemperatur von 24 Grad liegt die Temperatur im Auto schon nach 30 Minuten bei 40 Grad. Bei einer Außentemperatur von 32 Grad erreicht die Temperatur im Auto nach 30 Minuten bereits 48 Grad. Hunde sollten im Sommer deshalb niemals im Auto gelassen werden, da die hohen Temperaturen in wenigen Minuten sogar zum Hitzetod führen können.
2. Jederzeit Zugang zu frischem Wasser gewähren
Um eine Dehydration zu verhindern, ist es wichtig, dem Hund jederzeit Wasser zur Verfügung zu stellen, um den Flüssigkeitshaushalt auf einem gesunden Level zu halten.
3. Körperliche Anstrengung vermeiden
In der prallen Mittagssonne sollen Menschen sich bestenfalls nicht aufhalten. Mit dickem Fell ist dies noch gefährlicher, weshalb man mit seinem Hund immer zu bestimmten Uhrzeiten rausgehen sollte. Am besten die morgendlichen und abendlichen Temperaturen für längere Spaziergänge nutzen – am besten immer mit kurzen Trinkpausen. Belastungen wie Fahrradfahren oder Hundefahren sollten dagegen bei hohen Temperaturen gemieden werden. Die körperliche Anstrengung in der Hitze kann das Herz-Kreislauf-System stark belasten. Zu groß ist die Gefahr außerdem vor Sonnenbrand, Dehydration oder einem Hitzschlag.
Symptome von Überhitzung bei Hunden
Ist es sehr heiß und kommt einem das Verhalten des Hundes suspekt vor, kann man an den folgenden Symptomen erkennen, ob es sich um eine beginnende Überhitzung oder sogar einen Hitzschlag handelt.
Beginn einer Überhitzung:
- Unruhe
- Hund sucht Abkühlungsmöglichkeiten
- Zunge ragt weit heraus
- Hals ist langegestreckt
Symptome bei einem Hitzschlag:
- Durchfall oder Erbrechen
- Schnelles, flaches Atmen
- Hoher Puls
- Hohe Körpertemperatur
- Lockerer Stand auf den Pfoten
- Glasiger Blick
Erste Hilfe bei Überhitzung beim Hund:
Sobald man die Symptome einer Überhitzung wahrnimmt, ist es wichtig, schnell zu handeln und entsprechend erste Hilfe zu leisten.
- Einen Kühlen, schattigen Ort suchen,
- bestenfalls eine Kühlweste/-matte um den Hund wickeln – hierfür eigenen sich auch nasse, kalte Handtücher,
- den Hund langsam trinken lassen,
- Bei Atemnot oder schweren Kreislaufsymptomen unverzüglich den Tierarzt aufsuchen.
Generell ist es wichtig, seinen Hund gut zu kennen und auch schnell zu reagieren: Manche Hunderassen vertragen Sonne und Hitze schlechter als andere Rassen. Im schlimmsten Fall kann sogar ein Hitzetod eintreten. Also: Sobald die Temperaturen steigen, sollten die Vierbeiner gut beobachtet und aus der Hitze gehalten werden. Bei Unklarheiten zu Überhitzung und auch Hitzeschlag bei einer Rasse, am besten immer direkt an den Tierarzt wenden.