Was Sie über das Virus wissen müssen.
Wichtig vorab: Die Equine Virale Arteritis (EVA) ist in Deutschland eine meldepflichtige Krankheit. Wenn der Verdacht auf eine Erkrankung von EVA vorliegt, müssen Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt oder die Behörde in Kenntnis setzen. Dieser wird das Tier untersuchen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten.
Was ist das Equine Arteritis Virus (EAV) und wie kann sich Ihr Pferd infizieren?
Der Erreger von EVA ist ein sehr leicht übertragbares Virus, welches über Spermien infizierter Hengste oder virushaltige Atemwegsausflüsse übertragen wird. Oftmals zeigen Pferde kaum Symptome, weswegen eine Diagnose schwer zu stellen ist. Diese ist aber sehr wichtig, da das EAV die Blutgefäße Ihres Pferdes schädigen kann. Aufgrund der Reisen von Sportpferden ist EVA europaweit verbreitet. Viele Fehlgeburten oder grippeähnliche Symptome werden anderen Krankheiten zugeschrieben, weil die Equine Virale Arteritis oftmals nicht erkannt wird.
Wie erkennen Sie die Equine Virale Arteritis an Ihrem Pferd?
Die durch das Virus ausgelöste Erkrankung weist grippeähnliche Symptome auf, führt allerdings auch zu Fehlgeburten oder lebensschwachen Fohlen.
Die gängigsten Symptome sind:
- Fieber
- Appetitverlust
- Depression oder Lethargie
- grippeähnliche Symptome (typisch ist eine vollständige Genesung der Pferde nach EVA-bedingten Atemwegserkrankungen)
- Bindehautentzündung
- Schwellungen an Gliedmaßen, Skrotum oder Milchdrüsen
- Hautrötungen
- Trächtige Stuten: Fehlgeburten
- Fohlen bis zu drei Monaten: Atemwegsprobleme und/oder Verdauungsstörungen
- Hengste: vorübergehend eingeschränkte Zeugungsfähigkeit
Sollte bei Stuten eine Fehlgeburt im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen auftauchen, sollten Sie immer auch EVA vermuten. Bemerken Sie diese Symptome bei Ihrem Pferd, sollten Sie schnellstmöglich in Kontakt mit Ihrem Tierarzt treten und Ihr Pferd untersuchen lassen. Dieser wird anhand von Blutuntersuchungen, Nasentupferproben, Spermaproben und Gewebeproben das Virus feststellen können.
Kann EVA behandelt werden?
Eine direkte Heilung gegen das Virus gibt es bislang nicht, jedoch können die Symptome durch eine Therapie gelindert werden. Ist ein Tier mit dem Virus infiziert, kann es unter Umständen lebenslang Träger bleiben, ohne Symptome zu zeigen.
Wie kann einer Equinen Viralen Arteritis vorgebeugt werden?
Der wichtigste Aspekt zur Verhinderung und Ausbreitung einer Infektion ist die Impfung gegen das Virus. Ist der Hengst schon infiziert, kann dieser Status auch durch eine Impfung nicht wieder rückgängig gemacht werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass sich das Virus nicht ausbreitet; geeignete Hygienemaßnahmen sind zu treffen. Bevor alle Tiere geimpft werden, sollte ein Bluttest Klarheit über eine mögliche Trägerschaft bringen, was auch für geplante Deckvorgänge gilt. Stuten, aber auch Wallache und Hengstfohlen, können nach durchgemachter Erkrankung eine Immunität gegen EVA entwickeln. Eine erneute Ansteckung ist dennoch möglich. Für den internationalen Transport von Hengsten, sowie Sperma, sind in der Regel EVA-negative Testergebnisse vorzulegen.
Gibt es durch EVA Probleme bei der Zucht?
Wird ein Hengst per Bluttest positiv auf EVA getestet, erfolgt ein weiterer Test, das Sperma des Hengstes wird auf das Virus geprüft. Belegt dieser Test die Trägerschaft von EVA, kann der Hengst nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden. Sollte dennoch eine Deckung vorgenommen werden, sollte dies nur mit ebenfalls EVA-positiv getesteten oder geimpften Stuten vorgenommen werden. Fohlen können ab einem Alter von 9 Monaten gegen EVA geimpft werden. Wird Ihr Hengst negativ auf EVA getestet, hat jedoch eine EVA-Erkrankung hinter sich, darf er zur Zucht eingesetzt werden, unterliegt aber einer strengen Kontrolle aus weiteren Tests. Diese sind sehr wichtig, da man zwischen den Antikörpern durch eine Impfung und eine Infektion nicht unterscheiden kann. Positiv getestete Stuten sind für eine Zucht unproblematisch und können auch von virusfreien Hengsten gedeckt werden. Eine Unfruchtbarkeit der Stute nach einer Infektion konnte bisher nicht festgestellt werden, auch wenn eine durch das Virus verursachte Fehlgeburt vorliegt.