Die Pferdegrippe, auch Pferdeinfluenza oder Pferdehusten genannt, ist eine der häufigsten Ursachen für den Leistungsausfall bei Pferden. Da die Infektion hoch ansteckend ist, verbreitet sie sich sehr schnell vor allem bei ungeimpften, zuvor nicht erkrankten Pferden. Jene, die häufig mit anderen, unbekannten Pferden z.B. bei Wettkämpfen in Kontakt kommen, sind besonders gefährdet und sollten deswegen unbedingt regelmäßig geimpft werden.
Wie erkennen Sie Grippe bei Ihrem Pferd?
Die typischen Symptome treten etwa 1-5 Tage nach der Ansteckung auf und bleiben etwa 10 Tage, wobei der Husten deutlich länger andauern kann.
Zu den typischen Symptomen gehören:
- hohes Fieber (39,4-41.1°C)
- Lethargie
- Leistungseinbruch
- Appetitlosigkeit
- kräftige, trockene Hustenattacken
- beschleunigte Atmung
- vergrößerte Lymphknoten am Hals
- Schwellungen/Wasseransammlungen an den Gliedmaßen
- Nasenausfluss – von wässrig bis gelb-grünlich und eitrig (bei einer bakteriellen Sekundärinfektion)
Sollten Sie die oben genannten Symptome an Ihrem Pferd erkennen, sollten Sie Ihren Tierarzt verständigen. Dieser kann eine geeignete Therapie vorschlagen und so zu einer schnellen Genesung beitragen.
Wie wird die Pferdeinfluenza behandelt?
Da die Symptome der Pferdegrippe denen anderer Erkrankungen wie zum Beispiel einer Herpes-Virus-Infektion oder einer Streptokokken-Infektion gleichen können, ist eine genaue Diagnose oft nicht ganz einfach zu stellen. Zur Diagnosefindung kann ein Abstrich der Nüsternschleimhaut und eine Blutprobe genommen werden, die im Labor auf das Virus bzw. Antikörper gegen das Virus untersucht werden.
Erkrankte Pferde sollten in einem staubfreien, ruhigen und gut belüfteten Stall isoliert werden, um sich bis zur Genesung schonen zu können und um die Gefahr einer Verbreitung der Erkrankung zu reduzieren. Das Heu kann vor der Fütterung angefeuchtet oder getränkt werden, um die Staubbelastung und damit die Reizung der angegriffenen Schleimhäute zu senken. Je nach Schwere der Grippe wird Ihr Tierarzt zur Therapie entzündungshemmende Medikamente und Antibiotika bei bakteriellen Sekundärinfektionen empfehlen. Da Schonung die grundlegendste Therapie gegen die Grippe darstellt, sollte Ihr Pferd bis zu zwei Wochen nach Abklingen der Symptome keinem anstrengenden Training ausgesetzt werden.
Wie können Sie einer Erkrankung vorbeugen?
Wie bei zahlreichen anderen Erkrankungen, ist auch bei der Pferdeinfluenza Vorsicht besser als Nachsicht. Ihr Pferd sollte stets einen wirksamen Impfschutz aufweisen, der nach einer Grundimmunisierung mit drei Impfungen und einer jährlichen Auffrischungsimpfung gewährleistet ist. Bei Turnierpferden ist eine halbjährliche Auffrischungsimpfung vorgeschrieben. Bei Neuzugängen in einem Stall sollte in jedem Fall der Impfstatus des Pferdes kontrolliert werden. Ein grundsätzliches Hygienemanagement, wie die Desinfektion von Kontaktobjekten und häufiges Händewaschen der Kontaktpersonen, verhindert die Verteilung von Krankheitserregern, die sich sonst schnell im Bestand ausbreiten könnten. Jedes Pferd, das Symptome einer Pferdeinfluenza zeigt, sollte umgehend isoliert werden, um die Ansteckung anderer Tiere zu verhindern. Ist Ihr Pferd schon mal an der Pferdegrippe erkrankt, ist es nicht automatisch immun gegen kommende Infekte. Daher macht auch die Impfung eines Pferdes, das die Erkrankung bereits durchlaufen hat, durchaus Sinn. Natürlich erst, wenn das Pferd vollständig genesen ist, da nur gesunde Pferde geimpft werden dürfen.
Ihr Nachbarstall weist Fälle der Pferdegrippe auf. Können Sie Ihr Pferd jetzt noch impfen?
Der beste Schutz gegen die Influenza ist ein dauerhaftes, beständiges Impfprogramm, welches die Pferde auch bei einem plötzlichen Ausbruch vor einer schwerwiegenden Erkrankung bewahren kann. Es ist möglich, gesunde Pferde im Falle eines entfernten Influenza-Ausbruchs zu impfen, allerdings ist ein sicherer Impfschutz erst nach abgeschlossener Grundimmunisierung zu erwarten und das kann unter Umständen zu spät sein, um der Infektion noch vorzubeugen.